„Ein milder Herbstabend. In ihrem Rücken das erleuchtete Burgtheater. Sie halten einander an den Händen und sind eifrig darauf bedacht, einander nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Der Keller hat seine Mühe mit ihnen. Immer wieder muss er ihr Geflirte unterbrechen, einmal mit den Getränken, dann um das Besteck aufzulegen. Ach, denkt sie, ich würde so gern öfter mit diesem Mann an den eleganten Orten dieser Stadt auftauchen, und wir würden den Inbegriff des kultivierten Paares abgebeben. Aber warum gefällt mir das auf einmal so gut?“

Dies ist die pikante Geschichte einer lesbischen Frau, die sich während einer Tagung leidenschaftlich in einen Mann verliebt, der verheiratet ist und drei Kinder hat. Ist es das Spiel mit dem doppelt und dreifach Verbotenen, das dieses Verhältnis trägt? Der Reiz des – in jeder Hinsicht – Skandalösen? Oder geht es um die Inszenierung im Kopf, die wichtiger ist als die knapp bemessene Realität? Ein raffinierter Einblick in die Gefühlswelten lesbischer Frauen und von Geliebten, die eine Beziehung zu verheirateten Männern haben. In der Potenzierung dieser beiden Lebensformen und Liebesweisen liegt das Dynamit dieser Erzählung.